Seit Herbst 2015 läuft das Programm „Kulturagenten für kreative Schulen“ in Göppingen. Oberbürgermeister Guido Till empfing Kulturagentin Kerstin Schaefer und Vertreter/-innen der vier beteiligten Schulen vergangene Woche im Rathaus.

Nach dem Motto „Kultur beflügelt“ fand die Vorstellung des Projekts und der Ausgestaltung an den Göppinger Schulen statt. Oberbürgermeister Guido Till erläuterte den hohen Stellenwert der Bildung für die Nachkriegspolitik der Hohenstaufenstadt: „Bildung ist das A und O!“ Dass Bildung untrennbar mit Kultur verbunden sei, zeige die Beteiligung der Grundschule Holzheim sowie des Freihof-, des Hohenstaufen- und des Werner-Heisenberg-Gymnasiums am Kulturagentenprogramm. Hinzu komme das Mörike-Gymnasium als offizielle „Kultur Schule“. Aber auch die Museumspädagogik in den städtischen Museen und in der Kunsthalle oder die Programmgestaltung der diesjährigen Altenehrung allein durch das Freihof-Gymnasium zeige, welche Bedeutung die kulturelle Bildung und Betätigung in Göppingen habe.

Das Programm „Kulturagenten für kreative Schulen“ der Kulturstiftung des Bundes und der Stiftung Mercator (Essen) wurde in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport zum Schuljahr 2015/16 in BadenWürttemberg mit zehn Schulnetzwerken – eines davon in Göppingen – zu je drei bis vier Schulen zum zweiten Mal aufgelegt. Die Laufzeit des Programms endet mit dem Schuljahr 2018/19. Träger des Programms in Baden-Württemberg ist die Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Baden-Württemberg e.V. Die Stadt beteiligt sich an dem Projekt mit jährlich 10.000 Euro und stellt der Kulturagentin ein eigenes Büro in der Pfarrstraße. In Göppingen nimmt Kerstin Schaefer, Bildende Künstlerin, die Aufgaben der Kulturagentin wahr. Zusammen mit Nils Hoheußle, Leiter des Landesbüros „Kulturagentenprogramm“ der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung BW, erklärte sie die Zielsetzung: Kunst und Kultur in den Unterrichtsalltag miteinzubeziehen sowie eine bessere Vernetzung der Schulen und der Kultureinrichtungen vor Ort in Zusammenarbeit mit Künstlern und Kreativen durch die Verwirklichung von Kunstprojekten. Für das Freihof-Gymnasium berichtete die Kulturbeauftragte Susanne Rehm unter anderem von der Gestaltung von Sandsteinskulpturen in Kooperation mit einem externen Künstler in den Werkstätten der Volkshoch-schule. Außerdem sollen ein Comic zur Stadtgeschichte und ein Schulsong, eine Art Hymne für die Schule, entstehen. Die Grundschule Holzheim arbeitet eng mit der Kunsthalle zusammen, berichtete Kultur-beauftragte Gerdi Putz. So besuchten alle 120 Schüler/-innen die Kunsthalle und arbeiteten vor Ort mit dem Künstler der damals aktuellen Ausstellung. Kinder einen Rahmen zu geben und zu kultureller Betätigung zu ermutigen, ist für beide eine wichtige Aufgabe: „Kreativität schafft Mut“ fasste Rehm zusammen. Am Hohenstaufen-Gymnasium, so Kulturbeauftragter Thomas Sperling, wurde ein HoGy-Film gedreht und parallel dazu ein klassenübergreifender Drehbuchworkshop  angeboten, zusammen mit dem Profi Timo Gößler, einem Absolventen des HoGy, der mittlerweile in Babelsberg an der Filmuniversität lehrt Kultur-beauftragte Kathrin Leiber-Janßen vom Werner-Heisenberg-Gymnasium schließlich berichtete vom Anfertigen von „Upcycling“-Designsitzgelegenheiten aus gebrauchten Skateboards und vom bilingualen Zeichenprojekt „Licht – Schatten – Stift – Zeichnerische Experimente“.

Alle vier Schulen hatten zunächst einen Kulturfahrplan für ihre jeweilige Einrichtung erarbeitet. Ausgehend von einer Standortbestimmung wurden Visionen sowie die konkreten Maßnahmen zur Verwirklichung derselben entwickelt. Alle Schulen legten dabei großen Wert auf die Einbindung möglichst vieler Lehrkräfte und vor allem der Schüler/-innen. Sie dürfen künftig ein Schild an der Schule befestigen, das sie ausdrücklich als Teilnehmerin am Programm der Kulturagenten ausweist.

Quelle: GEPPO