Geschichte des Werner-Heisenberg-Gymnasiums an der Jahnstraße 4

Bevor das Schulgebäude in der Jahnstraße 4 seinen Platz fand, war an dieser Stelle eine gute und beliebte Vesperwirtschaft – der Walfischkeller – ein Rastplatz auf dem Sonntagsausflug in das nahe Bergfeld.

An diesem Ort wurde auch Göppinger Geschichte geschrieben. Am 12.12.1922 haben Göppinger Arbeiter und Antifaschisten eine frühe NSDAP-Veranstaltung versucht aufzulösen. Trotz der NSDAP-Verstärkung aus München gelang es den Göppinger-Bürgern diese Veranstaltung zu verhindern.

Leider nicht ganz gewaltfrei, aber an dieser Stelle waren die Bürger kämpferisch und demokratisch und sind für die Demokratie eingestanden.

Diese gesellschaftliche Verantwortung in unserer täglichen Arbeit zu vermitteln, ist uns am Werner-Heisenberg-Gymnasium heute genauso wichtig wie in den Gründungsjahren unserer Schule 1968.

Neue Berufsschule

Zum neuen Schuljahr 1962, das damals noch im Februar begann, sollte die neue kaufmännische Berufsschule an der Jebenhäuser Brücke fertig sein. Die Klassen, die bis dahin gezwungen waren, ein “Wanderleben” zu führen, wurden damit erstmals unter einem Dach untergebracht. Gleichzeitig waren in dem Gebäude sechs Räume für eine Volksschule vorgesehen, die die Kinder südlich der Fils aufnehmen sollte. Hintergrund dafür war der bisher lange Schulweg, der die Kinder teils über gefährliche, verkehrsreiche Straßen geführt hatte.

Auf dem NWZ-Bild vom 23. Oktober 1961 lässt sich der fertiggestellte Rohbau erkennen. Neben der Schule entstand eine Turnhalle, in der die Schüler der Höheren Handelsschule und der Wirtschaftsoberschule ihre Schulsportstunden abhalten konnten. Diese mussten dafür bisher zu den Turnhallen anderer Schulen ausweichen.

whg1961

Göppingen. Ein neuer Schulbau sollte vor 50 Jahren die verstreut untergebrachten Berufsschulklassen aufnehmen. Außerdem wurde eine Volksschule eingerichtet.

Das Stadtbauamt hoffte, rechtzeitig zum neuen Schuljahr mit den Bauarbeiten fertig zu werden und die Schule bezugsfertig an die Schüler übergeben zu können. Oberbaurat Sigloch befürchtete jedoch, dass es bezüglich des Termins wohl wie immer zu einer “Zitterpartie” kommen werde.

1984 bezog das Werner-Heisenberg-Gymnasium den Bau, als die Berufsschule in das neue Schulzentrum in der Öde umzog.

Werner-Heisenberg-Gymnasium am Standort Jahnstraße

Trotz des Umzuges vom Bodenfeld in das “Neue WHG” war die Raum-Situation bald prekär. Neben Ausweichräumen in der Schule für Landwirtschaft und Pflegeberufe in unmittelbarer Nähe des WHG wurden auch sogenannte Pavillons auf den Pausenhöfen genutzt. Diese Situation hat sich erst durch den Neubau im Westen des bestehenden Gebäudes verbessert, durch den Neubau sind insgesamt 13 neue Klassenzimmer entstanden und die Stockwerke vom Erdgeschoss bis zum zweiten Stockwerk können durch den Aufzug barrierefrei erreicht werden.

(WHG – noch mit vier Monstern)

Momentan befindet sich die Mensa des Werner-Heisenberg-Gymnasiums im Bau. Im Südost-Bereich der Schule entsteht eine gemeinsame Mensa für das WHG und die Südstadtgrundschule. Die Mensa bietet Platz für ca. 105 Personen und das Catering wird demnächst ausgeschrieben.

In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Räume renoviert und neu ausgestattet. In den kommenden Jahren werden im Zuge der Brandschutzmaßnahmen ebenfalls noch naturwissenschaftliche Räume modernisiert.